Nordhausen und das Konzentrationslager Mittelbau-Dora – Die Hölle auf Erden im Paradies Harz!

Zuletzt geändert am 19. März 2013 von Birk Karsten Ecke

Ein wichtiger Hinweis: Mit Kindern unter 12 Jahren sollten Sie diese Seite über das Konzentrationslager MITTELBAU-DORA nicht ansehen.

Als die Nationalsozialisten 1933 in Deutschland die Macht ergriffen, begannen sie sofort damit ihre Feinde einzusperren. In der Anfangszeit geschah dies noch unter sehr improvisierten Bedingungen, die ersten Haftanstalten waren teilweise umgebaute Scheunen oder anderen Gebäude. Nach dem RÖHM-PUTSCH im Jahr 1934 unterstanden die Konzentrationslager – auch KZ genannt – einheitlich der SS, während sie vorher der SA oder der lokalen Polizei untergeordnet waren. Zu dieser Zeit wurden eine überall gültige Lagerordnung und einheitliche Baupläne für die kommenden Lager erarbeitet.


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Die ersten KZ die geplant errichtet wurden, waren in Sachsenhausen bei Berlin und in Buchenwald bei Weimar sowie Dachau bei München. Im Jahre 1938 waren ca. 60000 Gegner der Nationalsozialisten interniert, nach Beginn des Zweiten Weltkrieges stieg die Zahl der Inhaftierten sehr stark an und es wurden auch in den besetzten Gebieten neue Lager errichtet. Seit dieser Zeit begann auch die Industrie in der Nähe der Lager Fabriken zu errichten um das nahezu unerschöpfliche Potenzial der billigen Arbeitskräfte auszunutzen.

Bild: Theodor Eicke - Bildmitte - war war 1933/1934 Kommandant des KZ Dachau. Von 1934 bis 1939 war er Inspekteur der Konzentrationslager. Für diesen Posten empfahl sich Eicke durch die von ihm erlassene brutale Lagerordnung des KZ Dachau. Foto © 2010 Birk Karsten Ecke - Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Theodor Eicke – Bildmitte – war war 1933/1934 Kommandant des KZ Dachau. Von 1934 bis 1939 war er Inspekteur der Konzentrationslager. Für diesen Posten empfahl sich Eicke durch die von ihm erlassene brutale Lagerordnung des KZ Dachau.
Foto © 2010 Birk Karsten Ecke – Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Steinbaracken im Konzentrationslager Dachau 1933. Fotografie von Friedrich Franz Bauer im Auftrag der SS. Foto © 2010 Birk Karsten Ecke - Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Steinbaracken im Konzentrationslager Dachau 1933. Fotografie von Friedrich Franz Bauer im Auftrag der SS.
Foto © 2010 Birk Karsten Ecke – Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Blick in eine Baracke im KZ Dachau1933. Fotografie von Friedrich Franz Bauer im Auftrag der SS. Foto © 2010 Birk Karsten Ecke - Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Blick in eine Baracke im KZ Dachau1933. Fotografie von Friedrich Franz Bauer im Auftrag der SS.
Foto © 2010 Birk Karsten Ecke – Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Einteilung zur Arbeit. Bild im ILLUSTRIERTEN BEOBACHTER 1936 (vermutlich KZ Dachau). Foto © 2010 Birk Karsten Ecke - Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Einteilung zur Arbeit. Bild im ILLUSTRIERTEN BEOBACHTER 1936 (vermutlich KZ Dachau).
Foto © 2010 Birk Karsten Ecke – Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Häftlinge im KZ Buchenwald, 1945.

Bild: Häftlinge im KZ Buchenwald, 1945.

Das KZ MITTELBAU DORA entstand Ende August des Jahres 1943 als Außenlager des KZ Buchenwald mit der Bezeichnung ARBEITSLAGER DORA. In der Zeit bis zum Ende des Krieges leisteten etwa 60000 Personen aus 21 Ländern als Häftlinge Zwangsarbeit. Davon kamen ca. 20000 ums Leben. Die ersten Gefangenen begannen am 28. August 1943 mit dem Bau des Tunnelsystems zum Bau und Start der V2 Vergeltungswaffe. Die V-Waffenproduktionen fand eigentlich in Peenemünde statt, die dortigen Anlagen wurden jedoch in der Nacht vom 17. zum 18. August 1943 von der britischen ROYAL AIR FORCE dem Erdboden gleichgemacht. Die Lebensbedingungen der Häftlinge des KZ waren in der Anfangszeit sehr schlecht, es gab noch keine Unterkünfte und sanitäre Anlagen und in den ersten Wochen starben viele Häftlinge an Entkräftung, Unterernährung und Lungenkrankheiten. Erst Anfang 1944 konnten die Häftlinge nach und nach in oberirdische Baracken umziehen.

Bild: Grundriss des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora. Mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Quelle und Originalbild: Broschüre THE MITTELBAU CONCENTRATION CAMP MEMORIAL, © 2004 The Buchenwald and Mittelbau-Dora Memorials Foundation.

Bild: Grundriss des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora.
Mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Quelle und Originalbild: Broschüre THE MITTELBAU CONCENTRATION CAMP MEMORIAL, © 2004 The Buchenwald and Mittelbau-Dora Memorials Foundation.

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Auch gab es Verwaltungsgebäude und Unterkünfte für die Wachmannschaften, sowie einen Häftlingskrankenbau und ein Krematorium. Das ganze Lager war von einem elektrisch Geladenen Zaun umgeben und in Regelmäßigen Abständen befanden sich Wachtürme. Die Häftlinge mussten zwei parallel laufende Tunnel in den Kohnstein graben.

Bild: Grundriss des Tunnelsystems im Kohnstein - Konzentrationslager Mittelbau-Dora bei Nordhausen. Mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Quelle und Originalbild: Broschüre THE MITTELBAU CONCENTRATION CAMP MEMORIAL, © 2004 The Buchenwald and Mittelbau-Dora Memorials Foundation.

Bild: Grundriss des Tunnelsystems im Kohnstein – Konzentrationslager Mittelbau-Dora bei Nordhausen.
Mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Quelle und Originalbild: Broschüre THE MITTELBAU CONCENTRATION CAMP MEMORIAL, © 2004 The Buchenwald and Mittelbau-Dora Memorials Foundation.

In den Stollen wurden Eisenbahnschienen verlegt, um benötigte Teile in den Berg sowie später die Raketen aus dem Berg bringen zu können. Die beiden Haupttunnel waren knapp 2 km lang und hatten eine Höhe von ca. 30 Meter. Untereinander waren die Tunnel mit 46 querlaufenden Stollen verbunden. Die Gesamtlänge der Tunnel beträgt etwa 20 km, die Gesamtfläche ca. 250000 Quadratmeter. Mit diesen beachtlichen Ausmaßen zählt der Komplex auch heute noch zu den größten unterirdischen Bauwerken der Welt.

Bild: Häftlinge des KZ Mittelbau Dora bei der Anlage der unterirdischen Produktionsanlagen für die V-Waffen im Kohnstein. Dieses Bild ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Bild: Häftlinge des KZ Mittelbau Dora bei der Anlage der unterirdischen Produktionsanlagen für die V-Waffen im Kohnstein.
Dieses Bild ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Wie schon erwähnt startete im Januar 1944 die Produktion der V2 unter der Aufsicht der Firma MITTELWERK GMBH und des Ingenieurs Arthur Rudolph ((Spätestens nachdem das Deutsche Reich am 11. Dezember 1941 den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg erklärten, musste auch den größten Optimisten klar gewesen sein, dass der Krieg gegen die nun an Menschen und Material überzähligen Gegner nicht mehr zu gewinnen war. Die Niederlage der 6. Armee in Stalingrad zur Jahreswende 1942/43 verschärfte den Mangel an Soldaten und Ausrüstung noch mehr. Mit den V-Wunderwaffen sollte doch noch eine Wende im Kriegsglück eintreten, jedoch stand die Raketentechnik noch am Anfang. Die Marschflugkörper waren nicht sehr zielgenau und die zumindest die V1 konnte in der letzten Phase des Krieges von den alliierten Jagdflugzeugen Supermarine Spitfire und der North American P-51 Mustang unter günstigen Voraussetzungen in der Luft abgefangen und zerstört werden. Bei der V2 war dies nicht möglich, da sie Überschallgeschwindigkeit flog, die von den damaligen Flugzeuge nicht erreicht wurde. Bei der deutschen Bevölkerung entstand durch die enorme Propaganda tatsächlich noch einmal der Eindruck, dass man den Endsieg noch erringen könnte. Die V1 und V2 Raketen Richteten zwar einigen Schaden an, die britische Regierung veröffentlichte jedoch in den Tageszeitungen falsche Trefferkoordinaten, sodass die Deutschen – die diese Zeitung auswerteten – den Raketen von vornherein zu den falschen Zielorten schickten. Auch verfügten die Alliierten seit Mitte des Jahres 1944 über eine abgestürzte, aber relativ intakte V2, die von der Polnischen Heimatarmee in Südpolen geborgen wurde und nach London kam. Am Ende des Krieges gab es sogar Pläne, die V2 Raketen in Tauchbunkern von U-Booten an die Amerikanische Küste zu schleppen. Dieses vorhaben wurde jedoch nicht mehr realisiert.)). Zu diesem Zeitpunkt konnten allerdings die Nationalsozialisten den Krieg schon nicht mehr gewinnen, die Sowjetarmee drang unaufhaltsam gegen Deutschland vor und die alliierten Bomberflotten löschten fast ohne wirksame Gegenwehr Städte im Reich aus. Als Verwaltungssitz der Firma diente das Gebäude der ehemaligen Klosterschule in Ilfeld, die seit dem Jahr 1934 eine NAPOLA SCHULE beherbergte ((NAPOLA war im Volksmund der Ausdruck für die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten. Amtlich wurden sie NPEA – Nationalpolitische Lehranstalt – genannt. Es handelte sich um Internatsschulen, die zur Herausbildung einer Elite dienten – den Nachwuchskräften für Führungspositionen im Dritten Reich. Absolventen der NAPOLA konnten die Hochschulreife vorweisen.)).

Bild: Die ehemalige Klosterschule in Ilfeld war der Sitz der Firma Mittelwerke GmbH, in der die Vergeltungswaffen V1 und V2 produziert wurden.

Bild: Die ehemalige Klosterschule in Ilfeld war der Sitz der Firma Mittelwerke GmbH, in der die Vergeltungswaffen V1 und V2 produziert wurden.

Bild: Start einer V2 - der sogenannten Vergeltungswaffe - auf einem Versuchsgelände. Die V2 musste von Häftlingen des KZ Mittelbau Dora zusammengebaut werden. Dieses Bild ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Bild: Start einer V2 – der sogenannten Vergeltungswaffe – auf einem Versuchsgelände. Die V2 musste von Häftlingen des KZ Mittelbau Dora zusammengebaut werden.
Dieses Bild ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Im Sommer 1944 kam noch die Produktion der V1 dazu und auch die Firmen Heinkel und Junkers begannen mit der Produktion von Flugzeugteilen. Seit Frühjahr 1944 bildete sich mit der Gründung von Außenlagern in der Umgebung allmählich der Lagerkomplex heraus und im Oktober 1944 wurde das Lager Dora endgültig vom Stammlager Buchenwald abgetrennt.

Es entstanden ca. 40 Außenlager in Kelbra, Roßla, Artern, Ballenstedt, Osterode sowie in der ehemaligen Boelcke-Kaserne in Nordhausen – das Lager Mittelbau diente als Zentrale. Zwischen Januar und März 1945 kamen noch 16000 Häftlinge aus dem inzwischen befreiten Lagern Auschwitz und Groß Rosen nach furchtbaren und verlustreichen Todesmärschen und in Viehwagons der Reichsbahn in Mittelbau-Dora an.

Bild: Eisenbahnwagon der Reichsbahn an der Gedenkstätte KONZENTRATIONSLAGER MITTELBAU-DORA bei Nordhausen.

Bild: Eisenbahnwagon der Reichsbahn an der Gedenkstätte KONZENTRATIONSLAGER MITTELBAU-DORA bei Nordhausen.

Bild: Ehemalige Tischlereibaracke des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora.

Bild: Ehemalige Tischlereibaracke des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora.

Bild: Blick auf das Freigelände des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora aus dem Wachturm.

Bild: Blick auf das Freigelände des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora aus dem Wachturm.

Im letzten vollständigen Monat des Krieges, im April 1945, verstarben allein etwa 6000 Häftlinge infolge von Hunger und Misshandlungen der zusehends nervöser werdenden Wachmannschaften. Als Funktionshäftlinge wurden hier – wie in den anderen Konzentrationslagern auch – zum größten Teil deutsche oder österreichische Häftlinge bestimmt, obwohl sie in Relation zu anderen Häftlingen in der Minderheit waren. In der Anfangszeit des KZ waren etwa 1000 SS-Männer als Personal dort beschäftigt.

Bild: Das ehemalige Krematorium des Konzentrationslagers Mittelbau-DORA.

Bild: Das ehemalige Krematorium des Konzentrationslagers Mittelbau-DORA.

Bild: Detailansicht des Denkmals vor dem ehemaligen Krematorium.

Bild: Detailansicht des Denkmals vor dem ehemaligen Krematorium.

Bild: Im ehemaligen Krematorium des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora bei Nordhausen.

Bild: Im ehemaligen Krematorium des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora bei Nordhausen.

Als das Lager vom KZ Buchenwald herausgelöst wurde waren es über 3000. Nach der EVAKUIERUNG des KZ Auschwitz kamen noch weitere Bewacher dazu, auch der ehemalige Kommandant von Auschwitz, Richard Baer, der nun in Mittelbau-Dora die Leitung übernahm. Sein Vorgänger wurde in ein Nebenlager des KZ Dachau zwangsversetzt, nachdem es Bestechungsvorwürfe gegen ihn gegeben hat.

Am 11. April 1945 wurde das Lager von der 104. Infanteriedivision TIMBERWOLVES der 1.US Army unter dem Kommando von General Hodges befreit, nachdem zuerst das Außenlager in der zerbombten Boelcke-Kaserne entdeckt wurde. Die SS-Leute flüchteten nach einem vorangegangenen Luftangriff der Britischen Luftwaffe und überließen die Gefangenen ihrem Schicksal. Viele starben an Unterernährung oder an ihren Verletzungen – noch bevor die Amerikaner das Lager erreichten.

Einen Tag später, am 12.04. wurden alle Erwachsenen Einwohner von Nordhausen in das Lager befohlen, um das Grauen selbst zu erleben und die Leichen der Lagerinsassen zu begraben (siehe Seite Die Befreiung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora bei Nordhausen). Für die meisten der Lagerinsassen kam die Befreiung jedoch zu spät, viele wurden auf grausame Todesmärsche geschickt, die die entkräfteten Häftlinge nicht überlebten.

Über 1000 Häftlinge wurden in einer Scheune in der Nähe von Gardelegen in der Altmark bei lebendigem Leib verbrannt. An dieser Stelle befindet sich heute eine Mahn- und Gedenkstätte, auch im Ilfelder Kurpark sowie am Rastplatz NETZKATER befinden sich Mahnmahle, die an die Todesmärsche und an die Opfer des Nationalsozialistischen Terrors gegen Andersdenkende erinnern. Nach der Befreiung des Lagers diente es noch kurze Zeit als Flüchtlingsunterkunft und Lazarett, wurde danach allerdings lange Zeit nicht mehr beachtet.

Bild: Gedenktafel am Netzkater bei Ilfeld zum Andenken an den Todesmarsch der Häftlinge aus dem KZ Mittelbau-Dora Anfang 1945.

Bild: Gedenktafel am Netzkater bei Ilfeld zum Andenken an den Todesmarsch der Häftlinge aus dem KZ Mittelbau-Dora Anfang 1945.

Im Jahr 1946 errichteten sowjetische Soldaten in einem Außenlager ein Denkmal am Krematorium und im Jahre 1966 wurde die MAHN- UND GEDENKSTÄTTE MITTELBAU-DORA eröffnet, allerdings in DDR typischer Manier mit übermäßiger Betonung auf den ANTIFASCHISTISCHEN WIDERSTAND. Nachdem die sowjetischen Truppen die Demontage des Tunnelsystems beendet hatten, versuchten sie es mit fast 200 Wagonladungen Sprengstoff und Altmunition zu zerstören.

Allerdings stürzte nur ein Teil der Stollenauskleidung ein. In den 1970er Jahren wurden die Tunnel als Lagerstätte für Lebensmittel sowie für technische Geräte genutzt. Die gleichbleibende Temperatur und Luftfeuchtigkeit begünstigten diese Verwendung. Das Tunnelsystem war nach der Wende von massiven Plünderungen betroffen. Dies endete erst im Jahre 2004, als der Betreiber des Bergwerkes in Konkurs ging und so die Eingänge versiegelt wurden.

Zum Alltag im Konzentrationslager muss man sagen das es sich um eine heutzutage fast nicht vorstellbares brutales System handelte. Harte Bestrafungen, wie Peitschenhiebe, Aufhängen an den Handgelenken oder Bunkerhaft waren an der Tagesordnung. Selbst für kleinste Vergehen wurde die Todesstrafe verhängt. Arbeitstage von 14 und mehr Stunden waren keine Seltenheit und die Fantasie der Wachen, was Bestrafungen und Schikanen der Häftlinge anging, war grenzenlos.

Bild: Die Prügelstrafe in einem deutschen Konzentrationslager. Zeichnung von Georg Tauber (von 1940 bis 1945 im KZ Dachau) 1945. Foto © 2010 Birk Karsten Ecke - Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Die Prügelstrafe in einem deutschen Konzentrationslager. Zeichnung von Georg Tauber (von 1940 bis 1945 im KZ Dachau) 1945.
Foto © 2010 Birk Karsten Ecke – Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Zu Tode erschöpfter Häftling eines Konzentrationslagers - vermutlich KZ Dachau. Foto © 2010 Birk Karsten Ecke - Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Zu Tode erschöpfter Häftling eines Konzentrationslagers – vermutlich KZ Dachau.
Foto © 2010 Birk Karsten Ecke – Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Das Pfahlhängen. Zeichnung von Georg Tauber (von 1940 bis 1945 im KZ Dachau) 1945. Foto © 2010 Birk Karsten Ecke - Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Bild: Das Pfahlhängen. Zeichnung von Georg Tauber (von 1940 bis 1945 im KZ Dachau) 1945.
Foto © 2010 Birk Karsten Ecke – Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau.

Dazu muss man wissen, dass der Großteil der Wachen aus zerrütteten Verhältnissen kamen und sehr brutal und ohne Gewissen handelten. Auch die persönliche Bereicherung durch Sachen der Häftlinge und Unterschlagung von Geldern, Lebensmitteln und Ausrüstungsgegenständen die für die Konzentrationslager geliefert wurden kam nicht zu kurz. Ein Prominentes Beispiel ist hier der ehemalige Kommandant des Lagers Buchenwald, Karl Otto Koch, der das beschlagnahmte Geld der jüdischen Häftlinge für sich selbst behielt. Eugen Kogons Buch DER SS STAAT stellt eine sehr genaue Beschreibung der Verhältnisse in den Lagern dar.

Folgende Bilder stammen aus der Gedenkstätte KONZENTRATIONSLAGER DACHAU. Die Bilder sollen die Lebensumstände der Häftlinge eines deutschen Konzentrationslagers verdeutlichen. Die Unterbringung im KZ MITTELBAU-DORA dürfte ähnlich gewesen sein.

Bild: Im Inneren einer Häftlingsbaracke in einem Konzentrationslager (Aufnahme in Gedenkstätte KZ Dachau).

Bild: Im Inneren einer Häftlingsbaracke in einem Konzentrationslager (Aufnahme in Gedenkstätte KZ Dachau).

Bild: Im Inneren einer Häftlingsbaracke in einem Konzentrationslager (Aufnahme in Gedenkstätte KZ Dachau).

Bild: Im Inneren einer Häftlingsbaracke in einem Konzentrationslager (Aufnahme in Gedenkstätte KZ Dachau).

Bild: Im Inneren einer Häftlingsbaracke in einem Konzentrationslager (Aufnahme in Gedenkstätte KZ Dachau).

Bild: Im Inneren einer Häftlingsbaracke in einem Konzentrationslager (Aufnahme in Gedenkstätte KZ Dachau).

Bild: Bettenverschlag in einem Konzentrationslager (Aufnahme in Gedenkstätte KZ Dachau).

Bild: Bettenverschlag in einem Konzentrationslager (Aufnahme in Gedenkstätte KZ Dachau).

Bild: Elektrisch geladener Lagerzaun (Aufnahme in Gedenkstätte KZ Dachau).

Bild: Elektrisch geladener Lagerzaun (Aufnahme in Gedenkstätte KZ Dachau).

EINES DER DUNKELSTEN KAPITEL
IN DER DEUTSCHEN GESCHICHTE!

Externe Links:
Die offizielle Internetseite der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
http://www.dora.de
Die Intenetseite der 104th Infantry Division – NATIONAL TIMBERWOLF ASSOCIATION
http://www.104infdiv.org
Mittelbau Dora Concentration Camp – NATIONAL TIMBERWOLF ASSOCIATION
http://www.104infdiv.org/CONCAMP.HTM
Karten der Einsätze der 104th Infantry Division – NATIONAL TIMBERWOLF ASSOCIATION
http://www.104infdiv.org/MAPS.HTM

Weiterführende Literatur:
Kogon, E.
Der SS Staat
Oberursel/Ts. Amerikanische Besatzungszone 1946
ISBN 3-453-02978-X

Seghers, A.
Das siebte Kreuz
Frankreich 1938
ISBN 3-486-88696-7

Apitz, B.
Nackt unter Wölfen
Mitteldeutscher Verlag Halle und Leipzig 1958

Bezwinska, J.
KL Auschwitz in den Augen der SS
Krajowa Agencja Wydawnicza Katowice 1981

Hanusa, H.-D.
Mein Onkel 80096
Verlag IKS Garamond Jena 2008
ISBN 978-3-938203-79-8

Eberle, H. und Uhl, M. (Hrsg.)
Das Buch Hitler
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG Bergisch Gladbach 2005
ISBN 978-3-404-64219-9

Weiterführende Filme: 
The Seventh Cross
Regie: Fred Zinnemann
Darsteller Spencer Tracy, Jessica Tandy
USA 1944

Jakob der Lügner
Regie: Peter Kassovitz
Darsteller: Vlastimil Brodsky, Erwin Geschonneck
DDR 1974

Jakob der Lügner (orig.: Jakob The Liar)
Regie: Frank Beyer
Darsteller: Robin Williams, Armin Mueller-Stahl
USA 1999

Band of Brothers – Wir waren wie Brüder
Episode 9: Warum wir kämpfen (orig.: Why we fight )
Regie: Stephen Spielberg, Tom Hanks
Darsteller: Damian Lewis, Ron Livingston
USA 2001

Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß
Regie: Marvin J. Chomsky
Darsteller: Fritz Weaver, Rosemary Harris
USA/BRD 1978

Nackt unter Wölfen
Regie: Frank Beyer
Darsteller: Erwin Geschonneck, Armin Mueller-Stahl
DDR 1963

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